In Kürze gibt es hier mehr zu lesen.
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Eine historische Kurzfassung von Dr. Klaus Fethke, ASV zu Rostock
27. März 1919, die Studenten Werner Entzian, Otto Düwel, Harry Breitländer, Ernst Carow, Karl Cyrus, Walter Stuhlmann und Wilhelm Wiegand beschließen die Gründung eines studentischen Seglervereins und die Eintragung in das Vereinsregister als ASVz.R. 1.Vorsitzender wird Werner Entzian. Mit Beginn des neuen Semesters wächst die Zahl der Mitglieder und aus einer Umlage wird das erste Boot, die Jolle „Anfang“ gekauft.
Der Verein hat Gastrecht beim Großherzoglich-Mecklenburgischen Yacht Club, aber nur für die Boote. Die Studenten nutzen meist die Boote der Altherrenschaft auch für ausgedehnte Ostseereisen. „Unkel Bräsig“ erste deutsche Yacht nach dem Krieg 1925 in Haparanda! 1926 wird der 80 m² Spitzgatter aus Holz „Maischull II“ in Dienst gestellt und Reisen über die Ostsee bis nach Finnland, nach Oslo und in die Nordsee sind in den Fahrtenbüchern verzeichnet.
Foto: erster Vereinsstander des ASVzR, | Foto: die Jolle "Anfang" beim Ansegeln |
Nach 10 Jahren erwirbt der ASV ein Gelände in Gehlsdorf und baut dort das noch heute genutzte Clubhaus. Ein reges Vereinsleben entwickelt sich, der ASV z. R ist seit 1926 an der Ausrichtung der „Warnemünder Woche“ innerhalb der Rostocker Regattagemeinschaft aktiv. Die „Maischull II“ wird nach neun Jahren wegen Altersschwäche verkauft. Im Jahre 1935 wird die „Solte See“ eine Stahlketsch mit 64m² am Wind in Dienst gestellt.
Jobst Schipke, Johann Schuhmacher, H.-J. Waldow und Wolfgang Frank, alle ASV zu Rostock segeln 1936 auf der „Aschanty II“ über den Atlantik. Die Studenten des ASV zu Rostock können sich den Zwängen der NS - Zeit nicht entziehen und versuchen dem Verbot studentischer Verbindungen durch Namensänderungen zu umschiffen. „See-Seglerverein“ nennen sie sich kurzzeitig, werden aber in den NS Studentenbund gedrängt und mutieren dort zur „Segelkameradschaft Admiral Karpfanger“. Der ASV z. Rostock bleibt bis zum Kriegsende ein eingetragener Verein in Rostock.
Die letzte Reise auf der Ostsee führt 1939 die Studenten mit der „Solte See“ zu den Aland-Inseln. Nach Kriegsbeginn ist das Segelrevier nur noch die Warnow. Im April 1942 werden die Boote „Solte See“ und „Maischull III“ des ASV im Bombenhagel im Winterlager bei Bölte zerstört. Übrig bleiben zwei Jollen, das unbeschädigte Clubhaus und die Hoffnung. Dann neu anschließend: Anfang der 40er Jahre gab es noch eine Geländeerweiterung.
Am Kriegsende ist die Zeit des ASV in Rostock beendet. Viele Mitglieder leben nach 1945 in den Westsektoren, segeln im ASV in Kiel und in Hannover. Der ASV z. R wird bis 1984 im Hamburger Vereinsregister formal geführt und bleibt dem Lebensbundprinzip treu mit der Hoffnung auf eine neue Zeit.
Foto: Spitzgatter Maischull II | Foto: Stahlketsch Solte See |
Gründung der Sektion Segeln in der Hochschulsportgemeinschaft ( HSG) der Universität Rostock von Studenten der Schiffbautechnischen Fakultät.
Die Boote liegen am „Ilsensteg“ am alten Fähranleger und das Winterlager ist auf dem Hof der Fakultät (Parkstraße).
1953 - Erste große Wanderfahrt über die Ostsee in die Boddengewässer und Teilnahme an den Ostseeregatten. Zudem erfolgt der Einzug in das erweiterte Gelände des ASV zu Rostock
1956 - Seekreuzer „Wodan“ und JK „Sirius“ verstärken die Flotte. Die ersten Seereisen führen nach Stettin.
Weitere Piratenjollen werden in den 50er Jahren zusammen gekauft von Bootsbaubetrieben in Frankfurt/Oder, Malchin, der Gehlsdorfer Werft
Und einer wurde von zwei Studenten Werner Siegel und Gerhard Albrecht (Kullus) gebaut unter einem Schleppdach einer Tischlerei in einem Dorf bei Rostock.
Foto: Vereinsmitglieder überholen Jollen vom Typ: Piraten | Foto: ein Pirat wird mit vereinten Kräften von Legerwall zu Wasser gelassen |
1960/61 - Große Erfolge, in beiden Jahren erringen H-J Schönrock und J. Knospe die DDR-Meistertitel in der Piratenklasse.
1962 - Der Erwerb des Seekreuzers „Buk“ ermöglicht Seeregatten und größere Seereisen erfolgreich zu bestreiten
1969 - Die ehemalige 8 m-R Yacht „Hollandia“, Baujahr 1927 wird als „Universitas“ von der Universität in Dienst gestellt. Die Yacht „Buk“ segelt nach Leningrad Übernahme und Umbau von 4 Jollenkreuzern neuer Beginn des Wandersegelns. Übernahme von drei Wanderjollen und einem Jollenkreuzer.
Foto: "Universitas" (8 m-R Yacht) ehemals „Hollandia“ | Foto rechts: - |
1971 - Alle Piraten sind verkauft, die neue Klasse „ XY-Jolle“ startet mit 3 Booten und wird bis 1976 auf 10 Booteaufgestockt. Die Wanderjollen werden zu Jollenkreuzern umgebaut. Wir segeln sehr erfolgreich bei Meisterschaften, die Boote sind für Wanderfahrten gut geeignet und die „Shanty“ wird gechartert.
1976 - 25 Jahre Sektion Segeln der HSG
Erfolge: 16 DDR- Meistertitel bei Piraten, XY-Jollen und Seekreuzern, 6 DDR- Vizemeistertitel kommen dazu. Auslandsreisen mit den Yachten „Universitas“, “Buk“ und „Shanty“ nach Polen (Shanty, Buk, Universitas) in die Sowjetunion (Buk, Universitas), nach Finnland und Schweden (Universitas). Die Sektion baut 3 Vierteltonner Typ „Hiddensee“, „Rasmus“ und „Zephir“ werden 1976 in Dienst gestellt.
Von 1976 bis 1981 - 6 – DDR- Meister und 4 – Vizemeister in den Jollen und Seekreuzerklassen
1980 wurden in der Bootshalle wohl fünf Kunststoffpiraten abgeformt. Die waren auch bei Regatten dabei und unser "Meister der Jollen“ Udo Müncheberg (gestorben 2016) war damit sehr erfolgreich.
1981 - Kauf und Umbau der Segelyacht „Shanty“, XY-Jollen in der HSG sind im BDS das stärkste Leistungszentrum
1983 – 1986 im Surfen 3 Meister- und 3 Vizemeistertitel
Fotos: XY - Jollen bei Regatten im Jahre 1967 | |
Foto: die "Shanty" | Foto: Taufe des Vierteltonners „Zephir“ 1976 |
1986 - Indienststellung des Vierteltonners „Boe“, Hochschulvergleichskämpfe in Pruchten
1987/ 88 - „Fent III“ wird Meister in der Vierteltonnerklasse und ein neuer Steg wird gebaut. Der 2t-Kran krönt das Werk. Die „Universitas II“ wird ausgebaut, die Jungfernfahrt führt sie im Rahmen von „Sailing for Peace“ nach Kotka, Helsinki, Hangö und Mariehamn
1989 - „Sailing for Peace“ startet in Kopenhagen und führt über Lübeck, Rostock, Kolberg, Danzig nach Klaipeda. Die „Universitas“ nimmt daran teil. 41 Yachten aus allen Ostseeanliegerstaaten sind erstmals seit vielen Jahren im Yachthafen Warnemünde. Eine Wende, für einen Segler unproblematisch, für eine ganze Gesellschaft erheblich kompliziert, verändert die Welt. Beginnt jetzt die neue Zeit auf die die noch lebenden Rostocker ASV-er seit 1945 gehofft haben? Eine erste Kontaktaufnahme von ihnen zu uns startet am 29.12. 1989 Wolfgang Vogt aus Kiel.
Fotos: auf dem Weg nach Pruchten (1986) |
10.3. - Treffen im Hexenhaus: Die bis 1945 hier zu Hause waren mit denen, die seit 1951 hier zu Hause sind.
Die Wiedergründung des ASV zu Rostock aus der Sektion Segeln wird beschlossen. 21 Unterschriften besiegeln den Neuanfang.
10. April: Eintragung ins Vereinsregister, 32 Mitglieder haben eine Satzung, einen neuen Stander und einen Vorstand. Erster Vorsitzender: Dr. Helmuth Heitner
Anlässlich des Stiftungsfestes im Juni 1990 kehren ehemalige ASV-er in ihr „Hexenhaus“ zurück und nehmen die Ehremitgliedschaft an.
1993 - Die deutschen Hochschulmeisterscaften werden vom ASV z. R und der Universität Rostock vor Warnemünde ausgetragen
1995 - Der Erbbau Pacht Vertrag mit der Stadt Rostock ist abgeschlossen
1997/98 - Die Clubgebäude werden umfangreich saniert, insbesondere Sanitär- und Heizungsanlagen, das Hexenhaus bekommt ein neues Dach.
2000 - Die „Universitas“, ehem. „Hollandia“, wird, da altersschwach, nach Holland verkauft
2001 - „Universitas“ ein 12 Jahre alter Renner aus CFK wird in Dienst gestellt und von der Aktivitas gesegelt
2006/07 - Eine neue Steganlage wird gebaut und „Aschanty“ sollte gegen „Universitas“ die heutige, ausgetauscht werden
Foto: Taufe der "BOE" (1986) | Foto: Teilnahmebestätigung "Sailing for Peace" 1989 |
Foto: Stahlketsch "AshanthyII" | Foto: der Steg entstand 2006/2007 |
Die Ixylon-Jollen sind seit dem Jahre 1971 ein fester Bestandteil im ASV zu Rostock. Dabei reicht das Spektrum, in dem unsere Vereinsjollen genutzt werden, vom entspannten Dienstagssegeln, wobei es vor allem um die Ausbildung geht, bis hin zu engagiertem Regattasegeln, wo unsere Segler schon mehrere Landes- und auch Deutsche Meisterschaften gewinnen konnten.
Auch bei der Ausrichtung der Ixylon-Regatten hat sich unser Verein einen Namen gemacht. So ist der Warnemünde-Cup seit einigen Jahren die einzige Ranglistenregatta der Klasse, die nicht auf einem Binnenrevier stattfindet. Die Herausforderungen, die durch die Ostsee geboten werden, ziehen alljährlich mehr als 50 Segler an die Startlinie. Höhepunkte in dieser Geschichte sind sicherlich die Deutschen Meisterschaften 2003 und 2013, die vielen Ixylon-Seglern in Erinnerung geblieben sind.
Unser Verein verfügt über 7 eigene Ixylons, die von den Studenten im Sommer gesegelt und im Winter in Schuss gehalten werden. Hinzu kommen mehrere Ixylons von Vereinsmitgliedern, die ihre Erfahrungen beim Segeln und Basteln gerne teilen. So herrscht meist reges Treiben. Im Winter wird laminiert, gebastelt und geschraubt und im Sommer werden die Dienstage genutzt um das Segeln zu lernen und zu trainieren. Die erfahrenen Segler nutzen dann auch die Freitagsregatta des Rostocker Yachtclubs um sich mit anderen zu messen und auf größere Regatten vorzubereiten.
Die Ixylon ist als Zweimannjolle mit Trapez und Spinnaker 1969 von Ulrich Czerwonka konstruiert worden. Durch die Konstruktion mit zwei Seitenschwertern ist sie auch zum Fahrtensegeln geeignet, da das ungeteilte Cockpit unter einer Zeltpersenning eine gute Übernachtungsmöglichkeit bietet. Für Einsteiger ist sie mit Fock und viel Formstabilität ein geeignetes Boot um das Segeln zu lernen. Für die fortgeschrittenen und ambitionierten Segler bietet sie mit Genua, Trapez und Spinnaker viele Möglichkeiten, das eigene Können zu verbessern und in einem leistungsstarken Regattafeld unter Beweis zu stellen.
Weitere Informationen zum Boot und zu den Regatten finden sich auf der Internetseite der Klassenvereinigung.
Für die Fortgeschrittenen haben wir in den vergangenen Jahren ein neues Boot angeschafft (die "Aktivitas") und ein Boot vollständig erneuert (die "DiXY"). Mit diesen voll ausgestatteten und wettbewerbsfähigen Booten sollen die Studenten zukünftig auf den Ranglistenregatten den ASVzR vertreten.
Zur Ausbildung stehen uns die fünf Boote "Plankton", "Walross", "Seerabe", "Megalodon" und "Warnowtunnel" zur Verfügung, bei denen die Ausstattung nicht ganz so umfangreich und damit übersichtlicher gestaltet ist.
Im ASVzR ist ein wesentliches Konzept das Lernen voneinander. Deshalb nutzen wir die langen Winterstunden, um uns gemeinsam weiterzubilden. Jedes Jahr bieten unsere Mitglieder dafür verschiedene Kurse an. Als Vereinsmitglied profitiert man so von der Erfahrung anderer oder kann sein Wissen weitergeben.
Und das Beste: Die Zeit bis zur neuen Segelsaison vergeht auch viel schneller!
Sei es ein neuer Softschekel für die Jolle oder ein neues Fall für das Dickschiff. Jeder Segler sollte einige Spleißtechniken in seinem Repertoire besitzen. Doch das eigenständige Lernen ist gar nicht so leicht. Trotz Buch oder Lehrvideo passieren immer wieder Fehler. Deshalb gibt es einmal im Jahr einen Spleißkurs für Vereinsmitglieder. Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener, jeder kann dabei etwas lernen.
Ziel ist zunächst das Erlernen der Navigation. Nach einer kurzen Einführung müssen die Teilnehmer selbst mit der Lösung der Kartenaufgaben beginnen. Der Vorteil: Im Gegensatz zur Prüfung kann man sich gegenseitig helfen. So kommt man auch bei schwierigeren Aufgaben auf die Lösung.
Später gibt es dann einige Stunden zur Theorie: Wie funktioniert eigentlich das Segeln, was gibt es am Motor zu beachten, welche Regeln gelten auf dem Wasser und vieles mehr.
Dem theoretischen Prüfungsteil steht nach etwas weiterem selbständigen Lernen dann nichts mehr im Weg. Auch für das Erlernen der praktischen Aufgaben kann man sich auf Unterstützung aus Reihen des Vereins verlassen. Zudem steht ein geeignetes Motorboot für den SBF-Schein zur Verfügung.
Ob Regelkunde, Medizin auf See, Segeltrimm oder Jahresberichte, im Winter findet alle zwei Wochen Freitags ein Kaminabend statt. In gemütlicher Runde sitzen wir in unserem Hexenhaus beisammen und hören verschiedensten Vorträgen zu.
Bei der Regelkunde wird anhand von Bildern und Fallbeispielen das Wissen aufgefrischt und auf Änderung in den Wettfahrtregeln aufmerksam gemacht. Und Medizin auf See muss auch nicht trocken sein - an Hähnchenbrust wird nähen geübt.
Warnemünde Cup:
Der Warnemünde Cup wird jährlich durch den ASVzR ausgerichtet. Ixylon- und Skiffjollensegler kommen auf einem der schönsten Reviere Deutschlands, der Ostsee vor Warnemünde, zusammen, um an einem Sommerwochenende Wettfahrten auszutragen.
Warnemünde Cup 2023 (bei Manage2Sail)
Der Warnemünde Cup wird regelmäßig unterstützt von der Hanseatischen Brauerei Rostock sowie dem Rostocker Regatta Verein.
04 Mai 2024; 11:00AM - Ansegeln 2024 |
09 Mai 2024; 08:00AM - Himmelfahrtstour |
18 Mai 2024; 10:00AM - Pfingstregatta Kühlungsborn 2024 |