Zugegeben, bei dem aktuell vorherrschenden Wetter fällt es schwer an Winter zu denken. Doch wer sich etwas zurück erinnert weiß, dass es Anfang Dezember vergangenen Jahres schon recht winterlich zur Sache ging – Schnee und Eis inklusive. Davon Letzteres auch auf der Warnow. Die Wenigsten kommen da auf den Gedanken Segeln zu gehen.
Doch alles Kinkerlitzchen! Schließlich sind wir hier im Norden und Nikolausregatta ist Tradition – Warmduschen kann man auch zu Hause!
So traf sich also der harte Kern der Rostocker ASV-Jollensegler, um bei besagten Bedingungen seglerisch dem Nikolaus zu huldigen. Der rekapitulierte Wetterreport: trüb, bedeckt, Temperatur -3 C°, gefühlt etwa -6 C°, Wind: erbärmlich um Nord bis Nordwest, Eisgang: an der Slip ca. 1 cm abnehmend hin zur Fahrrinne. Die Jungs vom Nachbarverein Turbine waren auch fleißig am Schaffen und so freundlich an der Slip den Eisbrecher zu spielen. Der Weg in’s Wasser war also frei.
Die Temperaturen der vergangenen Tage erschwerten jedoch das Aufriggen der Boote auf besondere Art und Weise. Festgefrohrene Persenninge und Schoten oder gar Eis im Cockpit… Manch Einer musste sogar den Mastfuß seines Lasers „weichkochen“… Doch wie geschrieben, alles Sperenzchen! Unter den Seglern entwickelte sich eine Eigendynamik im Auftakeln, so dass am Ende je 3 Ixylon und Laser an den Start gingen.
Dementsprechend wurden 2 Spaßwettfahrten (Up and Down) nach Yardstick gesegelt. Die Wettfahrtleitung positionierte sich mit reichlich Glühwein am Stegkopf und peilte die Start/Zielline zum Carlo gegenüber. Der Startbereich war tückisch. Kaum Wind und teils hauchdünnes Eis ließen jede Menge Spielraum für taktisches Geplänkel. Einige Teams schafften es nicht einmal zum Start, so dass Mario auf XY 1340 gefolgt von 2 Lasern (Marten, Matthias) in die erste Wettfahrt startete. Um die Spannung etwas zu erhöhen, beschloss die Wettfahrtleitung kurzerhand moderates Pumpen zuzulassen. Nach der quälenden Tonnenrundung konnte Matthias auf Laser 44097 aufholen. In die eisfreie Fahrrinne zu segeln schien trotz längeren Weges der Schlüssel zum Erfolg. So konnte er auf Zielkurs sowohl Mario als auch Marten noch überholen und knapp den Sieg einheimsen.
Wettfahrt Nr.2 konnte dann 5 Boote verbuchen. Es herrschte dichtes Gedrängel am Start. Das Hauptfeld bestand aus XY 1340, XY 2237 (Paul/Tim), Laser 163645 (Stefan) und Laser 176551 (Marten). Matthias auf Laser 44097 startete versetzt und konnte mit engagiertem Gewichtstrimm erneut in der Eisfreizone bis zu Tonne einen kleinen Vorsprung heraus segeln. Mario und im 3er-Pack Marten, Paul/Tim und Stefan folgten. Auf Zielkurs rückte das Feld wieder etwas zusammen, doch die Platzierungen blieben unverändert. Matthias gewann erneut, Mario und Marten belegten Platz 2 und 3.
Mit aufkommendem Sonnenschein wärmten sich die Segler mit Gulasch und Glühwein. Anschließend wurden die Boote eingelagert und der Abend am Kamin zu Ende zelebriert.
Die Ergebnisliste:
Platz | 1. Wettfahrt | 2. Wettfahrt | Gesamt |
1 | Matthias | Matthias | Matthias |
2 | Marten | Mario | Mario |
3 | Mario | Marten | Marten |
4 | Stefan | Stefan | Stefan |
5 | Paul/Tim | Paul/Tim | Paul/Tim |
6 | Dörte/Bert | Dörte/Bert | Dörte/Bert |
Segen im Winter? Alles machbar! Sinnfrei, aber schön!
Die Jollengruppe wünscht allen Seglern ein erfolgreiches Jahr 2013!
Matthias